Straßenbahnen in Liberec und Jablonec (Tschechien) DVD Angebote ab 6,99 Euro    Version 7.06 vom 17.06.2015  
 Straßenbahnen in Liberec & Jablonec (Tschechien)
 
TERMINE: Der historische Triebwagen verkehrt am 1.+8.5. / 5.+6.7. / 28.9. / 28.10. und 17.11.2015 AKTUELL: der Gelenkwagen EVO2 im Einsatz LINIE 5 + 11: zweigleisig bis Vratislavice / SEV bis Jablonec

Willkommen auf der privaten Homepage " Straßenbahnen in Liberec und Jablonec"

Seit fast 120 Jahren verkehren in Liberec (Reichenberg) und Jablonec n.N. (Gablonz an der Neiße) und seit fast 60 Jahren zwischen beiden Orten Straßenbahnen.

Am 25. August 1897 wurde der Straßenbahnbetrieb im damaligen deutschsprachigen Reichenberg, zu dieser Zeit noch zur Österreich - Ungarn gehörend, mit 1000 mm Spurweite, 600 V Gleichspannung und 8 Triebwagen eröffnet. Das eingleisige Netz mit Ausweichen wuchs rasch und die Vororte Röchlitz, Rosenthal, Unterhanichen und Oberhanichen wurden an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Durch die engen Straßen der Innenstadt fuhren die Triebwagen entweder solo oder mit einem Beiwagen, über zwei eingleisige Strecken. Da Reichenberg im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde, kam es zu keinen Verlusten oder Beschädigungen durch Kriegshandlungen.

Streckennetz

 

Auch im benachbarten Gablonz, bekannt durch seine weltberühmten Glaswarenindustrie, fuhren seit 1900 Straßenbahnen auf einer Stadt- und einer Überlandlinie. Bis 1955 waren die beiden Straßenbahn-Netze nicht miteinander verbunden und es entstand in dieser Zeit eine 15 km lange eingleisige Überlandbahn zwischen beiden Orten. Damit hatte das Straßenbahn-Netz seine größte Ausdehnung um 1959. In diesem Jahr wurde die Stadtlinie im jetzigen Jablonec stillgelegt. Ein Jahr später folgte die Stadtlinie 2 in Liberec Rochlice - Růzodol. Im Jahre 1965 wurde die Überlandlinie in Jablonec eingestellt. Die noch junge Überlandbahn zwischen Liberec und Jablonec blieb erhalten. Nur in Jablonec wurde diese Linie etwas einkürzt, so dass die Innenstadt straßenbahnfrei war. Aufgrund des schlechten Gleiszustandes stand 1989 auch die Stilllegung des Gesamtbetriebes auf den Plan, aber man entschied sich für eine Rekonstruktion des gesamten Streckennetzes, was einem Neubau gleichkam.

Bild 1: Tw 78 im September 2006 an der Haltestelle Fügnerova
Bild 2: Tw 78 während einer Sonderfahrt nach Jablonec in Vratislavice výhybna im September 2006
Bild 3: Tw 78 kurz vor der Haltestelle Proseč Škola September 2006

Streckenabschnitte in Liberec wurden seit 1990 in 1435 mm Spurweite angelegt und teilweise das Streckennetz mit der noch vorhandenen 1000 mm Spurweite somit 2-spurig ausgebaut. Die erste Strecke war die Stadtlinie nach Lidové Sady. Nach dem Abschluss der Rekonstruktion der Linie 3 nach Horní Hanychov im Jahre 2005, konzentrierte man sich auf die Umspurung der Linie 11 nach Jablonec, die aber in den heutige Tagen nicht mehr konsequent durchgeführt wird. Eigentlich sollte hier die parallel laufende Eisenbahnstrecke für die neue Trassenführung mit einbezogen werden. Die Umspurung von 1000 mm auf 1435 mm schreitet aber nur noch langsam voran Ursprünglich gab es ein Projekt Regiotram, das wie nach dem Karlsruher Modell, Straßenbahnstrecken von außerhalb in die Innenstadt führen sollte. Dieses Projekt wurde im Jahre 2007 aus Kostengründen zurück gestellt. Im Jahr 2013 geht der zweigleisige Ausbau auf der Überlandbahn zwischen Nová Ruda und Vratislavice Lekarna weiter.

Strecke Rochlice   Strecke Vratislavice

 

Auch wenn der Umbau des vorhandenen Netzes bis heute nicht abgeschlossen ist, Planungen von Neubaustrecken in andere Stadtteile werden gerne in Zeitungen und anderen Publikationen veröffentlicht. So ist in letzter Zeit das Projekt Straßenbahn nach Rochlice in den Vordergrund gerückt. Dafür wurde das MHD Terminal Fügnerova 2008 komplett 2- spurig ausgebaut. Eine Weiterführung der Bauarbeiten über das ehemalige Werksgelände Textilana wurden 2009 in Angriff genommen und bis 2011 bis U Lomu in teilweise neuer Streckenführung beendet. An der Haltestelle U Lomu soll später die Neubaustrecke nach Rochlice abzweigen, das Projekt ist aber momentan wegen Finanzierungsschwierigkeiten zurückgestellt. Weiterhin wurde die Strecke zwischen Nová Ruda und Vratislavice Lekarna bis April 2015 zweigleisig ausgebaut. Wie schon im Abschnitt U Lomu - Nová Ruda wird die Überlandbahn weiterhin in 1000 mm Spurweite ausgebaut, aber das Gleisbett und die Schwellen werden so ausgelegt, dass eine Umspurung kurzfristig möglich wäre.

Bild 4: Tw 79 im Juli 2012 während einer Umleitung in der Wendeschleife Fügnerova
Bild 5: Tw 42 im Juli 2012 während einer Umleitung in der Wendeschleife Fügnerova
Bild 6: Tw 37 im Juli 2012 als Linie 3 nach Horní Hanychov
Bild 7: Tw 39 im Dezember 2013 als Linie 11 kurz hinter der Haltestelle Proseč, škola
Bild 8: Tw 27 im Dezember 2013 als Linie 11 in Jablonec, Brandl
Bild 9: Tw 27 im Dezember 2013 als Linie 11 in Proseč, výhybna


Der Liberecer Verkehrsbetrieb ist das größte Unternehmen im Eigentum der Stadt Liberec und seit Herbst 2009 ist er Minderheitseigentümer im benachbarten Jablonec n.N. Der Betrieb mit einem Umsatz von 500 Mill Kronen bietet einen Städtischen Verkehr in der Kreisstadt Liberec mit 100.000 Einwohnern und im benachbarten Jablonec an, wo aber auf Grundlage eines Vertrages die Firma BusLine aus Semily fährt. Der Verkehr wird mit 135 Bussen und 67 Straßenbahnen durchgeführt, die im letzten Jahr 32,5 Mill. Fahrgäste beförderten.


Steigen Sie ein und erforschen Sie den einzigartigen Straßenbahnbetrieb in Tschechien, wo noch teilweise Fahrzeuge von 1959 im normalen Linienverkehr anzutreffen sind.

 
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