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Willkommen auf der
privaten Homepage " Straßenbahnen in Liberec und
Jablonec"
Seit fast 120 Jahren verkehren in Liberec (Reichenberg) und Jablonec n.N.
(Gablonz an der Neiße) und seit fast 60 Jahren zwischen
beiden Orten Straßenbahnen.
Am 25. August 1897 wurde der
Straßenbahnbetrieb im damaligen deutschsprachigen
Reichenberg, zu dieser Zeit noch zur Österreich - Ungarn
gehörend, mit 1000 mm Spurweite, 600 V Gleichspannung und
8 Triebwagen eröffnet. Das eingleisige Netz mit
Ausweichen wuchs rasch und die Vororte Röchlitz,
Rosenthal, Unterhanichen und Oberhanichen wurden an das
Straßenbahnnetz angeschlossen. Durch die engen Straßen
der Innenstadt
fuhren die Triebwagen entweder solo oder mit einem
Beiwagen, über zwei eingleisige Strecken. Da Reichenberg
im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde, kam es zu keinen
Verlusten oder Beschädigungen durch Kriegshandlungen.
Streckennetz
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Auch im
benachbarten Gablonz, bekannt durch seine weltberühmten
Glaswarenindustrie, fuhren seit 1900 Straßenbahnen auf
einer Stadt- und einer Überlandlinie. Bis 1955
waren die beiden Straßenbahn-Netze nicht miteinander
verbunden und es entstand in dieser Zeit eine 15 km
lange eingleisige Überlandbahn zwischen beiden Orten.
Damit hatte das Straßenbahn-Netz seine größte
Ausdehnung um 1959. In diesem Jahr wurde die
Stadtlinie im jetzigen Jablonec stillgelegt. Ein
Jahr später folgte die Stadtlinie 2 in Liberec
Rochlice - Růzodol. Im Jahre 1965 wurde die
Überlandlinie in Jablonec eingestellt. Die noch
junge Überlandbahn zwischen
Liberec und Jablonec blieb erhalten. Nur in Jablonec
wurde diese Linie etwas einkürzt, so dass die
Innenstadt straßenbahnfrei war. Aufgrund des
schlechten Gleiszustandes stand 1989 auch die
Stilllegung des Gesamtbetriebes auf den Plan, aber man
entschied sich für eine Rekonstruktion des gesamten
Streckennetzes, was einem Neubau gleichkam. |
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Bild
1: Tw 78 im September 2006 an der Haltestelle
Fügnerova Bild 2: Tw 78 während einer Sonderfahrt nach Jablonec in Vratislavice
výhybna im September 2006 Bild 3: Tw 78 kurz vor der Haltestelle
Proseč Škola September 2006
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Streckenabschnitte in Liberec wurden seit 1990 in 1435 mm
Spurweite angelegt und teilweise das Streckennetz
mit der noch vorhandenen 1000 mm Spurweite somit 2-spurig
ausgebaut. Die erste Strecke war die Stadtlinie nach
Lidové Sady. Nach dem Abschluss der Rekonstruktion
der Linie 3 nach Horní Hanychov im Jahre 2005,
konzentrierte man sich auf die Umspurung der Linie 11
nach Jablonec, die aber in den heutige Tagen nicht mehr konsequent
durchgeführt wird. Eigentlich sollte hier die parallel
laufende Eisenbahnstrecke für die neue Trassenführung
mit einbezogen werden. Die Umspurung von 1000 mm auf
1435 mm schreitet aber nur noch langsam voran
Ursprünglich gab es ein
Projekt Regiotram, das wie nach dem Karlsruher Modell,
Straßenbahnstrecken von außerhalb in die Innenstadt
führen sollte. Dieses Projekt wurde im Jahre
2007 aus Kostengründen zurück gestellt. Im Jahr 2013 geht
der zweigleisige Ausbau auf der Überlandbahn
zwischen Nová Ruda und Vratislavice Lekarna weiter.
Strecke
Rochlice
Strecke Vratislavice |
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Auch wenn der Umbau des vorhandenen Netzes bis heute nicht abgeschlossen
ist, Planungen von
Neubaustrecken in andere Stadtteile werden gerne in
Zeitungen und anderen Publikationen veröffentlicht. So ist in letzter Zeit das
Projekt Straßenbahn nach Rochlice in den Vordergrund
gerückt. Dafür wurde das MHD Terminal Fügnerova 2008
komplett 2- spurig ausgebaut. Eine Weiterführung der
Bauarbeiten über das ehemalige Werksgelände Textilana
wurden 2009 in Angriff genommen und bis 2011 bis U Lomu
in teilweise neuer Streckenführung beendet. An der
Haltestelle U Lomu soll später die Neubaustrecke nach
Rochlice abzweigen, das Projekt ist aber momentan wegen
Finanzierungsschwierigkeiten zurückgestellt. Weiterhin
wurde
die Strecke zwischen Nová Ruda und Vratislavice Lekarna
bis April 2015 zweigleisig ausgebaut. Wie schon im Abschnitt U
Lomu - Nová Ruda wird die Überlandbahn weiterhin in 1000
mm Spurweite ausgebaut, aber das Gleisbett und die
Schwellen werden so ausgelegt, dass eine Umspurung
kurzfristig möglich wäre.
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Bild 4: Tw 79 im
Juli 2012 während einer Umleitung in der Wendeschleife
Fügnerova Bild 5: Tw 42 im Juli 2012 während einer
Umleitung in der Wendeschleife Fügnerova Bild 6: Tw
37 im Juli 2012 als Linie 3 nach Horní Hanychov |
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Bild 7: Tw 39 im
Dezember 2013 als Linie 11 kurz hinter der
Haltestelle Proseč, škola Bild 8: Tw 27 im
Dezember 2013 als Linie 11 in Jablonec, Brandl
Bild 9: Tw 27 im Dezember 2013 als Linie 11 in
Proseč, výhybna |
Der Liberecer Verkehrsbetrieb ist das größte Unternehmen im Eigentum der Stadt
Liberec und seit Herbst 2009 ist er Minderheitseigentümer im benachbarten
Jablonec n.N. Der Betrieb mit einem Umsatz von 500 Mill Kronen bietet einen
Städtischen Verkehr in der Kreisstadt Liberec mit 100.000 Einwohnern und
im benachbarten Jablonec an, wo aber auf Grundlage eines Vertrages die Firma
BusLine aus Semily fährt. Der Verkehr wird mit 135 Bussen und 67 Straßenbahnen
durchgeführt, die im letzten Jahr 32,5 Mill. Fahrgäste beförderten.
Steigen Sie ein und
erforschen Sie den einzigartigen Straßenbahnbetrieb in
Tschechien, wo noch teilweise Fahrzeuge von 1959 im
normalen Linienverkehr anzutreffen sind.
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